Coursing-EM in Schweden

Der Schwedenaufenthalt wurde ein unvergessliches Erlebnis. Im äußersten Südwesten, dem wildromantischen Dalsland, hatten wir eine zauberhaft gelegene Hütte, in der die 10 mitgereisten windhunde und 3 Zweibeiner bestens untergebracht waren. Lediglich die ansässige elchkur musste ihre Lichtungswiese vorübergehend aufgeben...zu viele Feindgerüche.

Am Freitag ging es dann mit reduziertem Kader ca. 500 km östlich zum Austragungsort der Coursing-EM. Die Wahl war auf ein landschaftlich schön gelegenes Gutsgelände gefallen. Es stellten sich 49 (46?) Hündinnen und 34 Rüden aus halb Europa den harten Bedingungen. Mit fast 30 Grad und hartem, ausgetrockneten Boden und äußerst anspruchsvollen Parcours wurde den Hunden alles abverlangt. Da trennte sich schnell die Spreu vom Weizen. GENEVRA und FAYOLLE starteten mittelprächtig auf dem 1. Parcours. Ersterer hatte das Pech, gegen Silverhawk's Pride ausgelost zu werden. Dabei erwischte der schwarze Könner die idealere Linie und setzte sich mit recht großem Vorsprung an die Spitze des Kontingents. FAYOLLE manövrierte im oberen Mittelfeld. GENEVRA konnte ihre Stärken nicht ausspielen, da sie für die Extrembedingungen eben nicht in der Topform war, wie es ihr Trainer noch verkündet hatte. Bei den Hängen, die es zu erlaufen galt, war der Schlussanstieg vor dem Kill der "Berg der Wahrheit". Dort konnte man sehen, wer optimale Kondition mitbrachte. Zudem war die blaue Kämpferin immer noch sichtlich zu wohlgenährt. Wenige Tage vor dem Event kann man diesen Umstand auch nicht mehr unschädlich beseitigen.

Der 2. Parcours war weniger reliefreich, dafür aber recht lang. Hier nutzte FAYOLLE seine Chance und holte eine der höchsten Punktzahlen. GENEVRAs Lauf sah auch gefällig aus, es gereichte am Ende jedoch nur zu Rang 25 im Klassement. Die deutschen Whippets schnitten überaus erfolgreich ab: Silverhawk's Pride und Finesse vom Kleinen Berg holten sich überlegen die Titel des Coursing-Europameisters. Culann's Glen wurde hervorragender 3. und FAYOLLE schaffte es tatsächlich noch unter die Finalisten mit Rang 6! Wir sind alle megastolz auf ihn. Bei den Hündinnen wurde die deutsche mannschaftlich geschlossenen hohe Qualität durch die Ränge 5 (Hatani vom Badener Moor), 7 (Fame vom Kleinen Berg), 10 (Culann's Indian summer) und 12 (Culann's Jamie Lee) dokumentiert. Der Kader hätte auch Mannschafts-Gold bekommen.

Die Siegerehrung vor dem Gutsschloß auf geschmücktem Rondell mutierte zu den deutschen Festspielen. Keine Hymne wurde häufiger gespielt, die Stimmung war bombastisch und übermütig. Schweden war wirklich eine Reise wert!