Urlaub in der Schweiz vom 29. August bis 13. September 2008

Nach Rückreise und Akklimatisierung (na ja, nur halbwegs geglückt) nun der Nachtrag zu 2 Wochen Urlaub bei den Schweizer Freunden und den daran gekoppelten Windhundveranstaltungen. Die Ferien bescherten wunderschöne Landschaftseindrücke, eine sehr nette Zeit mit den lieben Gastgebern und spannende Hundesporttage. Ein Dankeschön den Mausbergern für die Unterbringung von Zwei- und Vierbeinern!

Und weil die Landschaft so traumhaft war, einige Impressionen nachfolgend ins Bild gesetzt:

Endlich konnte auch der jüngste Erfolgssproß mit Leistungstitel, INKOGNITO, Schweizer Coursingmeisterin 2008, wieder begrüßt werden. Ihr Freudentanz war von bemerkenswerter Choreographie, schnellte sie doch von allen Sitzelementen des Wohnzimmers auf der Seite und den Rücken liegend wie ein Derwisch kreuz und quer. Sie überstand die Begrüßungszeromonie aber unverletzt. Ihr unbändiges Temprament hatte die "Eltern" ja bereits zum Abpuffern der 3 Tannenstämme im Garten mit Strohballen und der Bedeckung der Regentonne mit Deckel veranlasst, da "INKI" anscheinend suizidgefährdet war (Tannenrempeln, Tonnenschwimmen hießen die Disziplinen).

Bereits am Sonntag, den 31. August, stand nach kurzer Eingewöhnung das Int. Coursing in Lotzwil ("Swisscombitrophy"). Am Start waren FAYOLLE, FIONA, INKOGNITO und IN DULCI JUBILO. Bei den Hündinnen waren 21, bei den Rüden 17 Starter aus mehreren Ländern am Start. Insgesamt fast eine Mini-EM vom internationalen Teilnehmerfeld her. Der Parcours verlief mit Geländesprung über 3 vollkommen unterschiedliche Untergründe, jeweils abgeerntete landwirtschaftliche Flächen. Besonders ein Schlag zeigte sich mit sehr stacheligem Untergrund. Dieser Umstand brachte FAYOLLE um eine gute Platzierung. Seine extrem dünnhäutigen Ballen wurden so massakriert, dass er im 2. Durchgang mal eben den Teil des Parcours ausließ und erst das letzte Drittel wieder auf "fußfreundlichem" Untergrund aufnahm. Die "Auszeit", die er sich verordnete, wurde natürlich von den Richtern mit derben Punktabzügen geahndet. So fand er sich auf einem völlig ungewohnten Laternenplatz wieder. Sein kleiner Kumpel "INDI" riß jedoch alle Kartoffeln aus dem Feuer, da er einen nicht erwarteten 6. Rang bei seinem offiziellen Debut in diesem hochkarätigen Feld erlief. Was für ein schöner Einstand!
Bei den Hündinnen ein ähnliches Bild. FIONA, die überwiegend zum Spaß und Selbstvertrauen -Tanken gemeldet war, zeigte wie schon öfter nicht die gewünschte Wendigkeit und Raffinesse. Ihre Leistung wurde wohl überwiegend wegen der großen Extraradien, die sie lief, ebenfalls mit einem hinteren Platz bewertet.

DAS Highlight lieferte wiederum die kleinste, INKI, deren Läufe die Betrachter fassungslos staunen ließen. Hatte sie es im 1. Durchgang mit der schnellen und erfolgreichen Romanow's Yola zu tun, so glaubte man seinen Augen kaum, wie die zarte Powermaus dieser großrahmigen, gestandenen Hündin das Leben schwer machte und immer den Tick vorher an der Rolle war, bis zum Ende nicht nachließ. Dieser Lauf brachte ihr nun noch mehr Bewunderer ein und vermutlich die Polposition für den 2. Durchgang (die Zwischenergebnisse werden in der Schweiz nicht bekanntgegeben). Dort wiederholte sie die famose Leistung gegen die schnelle Tiffanny Running Spirit und sicherte sich innerhalb von 2 Wochen den 2. großen Sieg. Leider war ihr das CACIL aufgrund der fehlenden Beurteilung bei der CACIB nicht vergönnt. Mit diesen Leistungen dürfte sie jedoch die Fahrkarte für die Coursing-EM 2009 in CZ schon gelöst haben.

Am Freitag, den 5. September, nahmen FAYOLLE, IN DULCI JUBILO und EL CID am "Carrier's Lunch-Rennen" in Rifferswil teil. Dieses Werberennen besuchten wir bereits letztes Jahr mit Freude. Jeder der ca. 40 Whippets wurde einem Sponsor aus der Telekommunikationsbranche zugelost und lief für diesen unter dessen Firmen-Emblem. Das Rennen wird zum Austausch der Firmen genutzt. Nebenbei werden Getränke und Mittagessen nach Belieben kostenfrei ausgegeben. Das Rennen war dabei nur netter Nebeneffekt. Wurden die Vorläufe noch etwas willkürlicher zusammengestellt, so gab es bei den Finals (A-B-C-D-E…-Finals) Läufe nach den Zeiten des 1. Durchganges. EL CID war der kleine Pechvogel, denn nach seinem Muskelfaserriß vom Mai stürzte er im Finale auf der Gegengeraden. Gottlob trug er nur kleinere oberflächliche Hautverletzungen und eine Prellung am Hinterlauf davon. INDI lief erstmals im vollen Feld. Fehlte auch noch etwas die dynamische Streckung, so lief er einwandfrei im Mittelfeld. FAYOLLE hatte anscheinend richtig Spaß, denn in seinem Final setzte er sich schnell vom Feld ab und lief mit großem Vorsprung ins Ziel. Die Zeitmessung verhieß für ihn die zweitschnellste Finalzeit aller Finalläufe.

Der 7. September stand ganz im Zeichen des Europarennens in Versoix. Litt der Samstag noch ganz unter Einfluß von fast unnutzbaren Stellplätzen und Rennbahn infolge von Dauerregen und dämpfte die Stimmung bei allen Beteiligten, so wartete der Sonntag mit Sonne und idealen Temperaturen auf. Wenn das Geläuf auch zumindest auf Teilstrecken stark gelitten hatte, konnten so nach anfänglichen Zweifeln die beiden Vorläufe für jeden Hund gezogen werden. Die Bahnbeschaffenheit und die gewöhnungsbedürftige 1. Kurve nach dem 360m-Start waren sicher für Hunde, die dort noch nicht proben konnten, ein gewisses Handicap. Um es vorweg zu nehmen, die deutschen Whippets kamen bis auf eine Ausnahme an beiden Tagen (auch Samstag im Freundschaftsrennen) nicht so gut damit zurecht.

HELVETIO (TIO) hatte nun die Ehre, mit seinem Vater WINSTEN teilnehmen zu dürfen. Und er enttäuschte nicht, reichte es auch "nur" für Rang 29 bei 44 Startern. Damit lag er beim deutschen Kontingent auf der internen Rangliste auf dem 4. Platz. Am besten platzierte sich Fleet Fellow's Insider (9.), gefolgt von Mick Jerome v. Rauhen Meer (12.), Catkyll's Angelo (15.), der weit höher gehandelt wurde. Culann's Inferno belegte den 37., X-Man el Schiras den 41. Rang. Papa Winsten verkaufte sich hervorragend auf Platz 13. TIO trennen z.Zt. noch 25 Hundertstel vom Vater und 5 Zehntel von der Creme de la creme. Mit noch etwas kontinuierlicherem Training und der Aufarbeitung von Trainings- und Gewichtserfahrungen dürfte noch Luft nach oben offen sein. Es soll nicht vergessen werden, dass er lediglich 2 Monate am Renngeschehen mit wenigen Einsätzen vor der EM Erfahrungen sammeln konnte.

Sehr erfreulich ist, dass der Junior unbeeindruckt von Wetter und Rennverlauf immer kämpft und nicht aufgibt. So gelang ihm mit einem starken Finish auf der Zielgeraden auch ein passabler Rückstand auf die sehr starken Mitläufer inkl. dem Favoriten Oochigea's Epsylon.

Der Vollständigkeit halber geht ein Glückwunsch an die Finalisten und Titelträger und das einzige deutsche Ass, welches stach, nämlich Catkyll's Amidala mit dem Vize-Titel.